Aktionsplan gegen Homophobie (KK 18.07.2011): Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Adressat:''' SPD-Gemeinderatsfraktion '''Die Kreiskonferenz hat beschlossen:''' Der Aktionsplan: # Prävention # Anlaufstelle mit psychologischer Betreuung …“) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 13. November 2011, 12:31 Uhr
Adressat: SPD-Gemeinderatsfraktion
Die Kreiskonferenz hat beschlossen:
Der Aktionsplan:
- Prävention
- Anlaufstelle mit psychologischer Betreuung
- Vielfältige Stadtgesellschaft schützen
- Unterstützung von homosexuellen Sportprojekten
1. Prävention
- Prävention in städtischen Kindergärten: In städtischen Kindergärten sollen die Kinder spielerisch auch mit Regenbogenfamilien vertraut gemacht werden. Durch eine alternative Sicht auf das Verhältnis von Müttern, Vätern und Kindern sollen Vorurteile abgebaut und Akzeptanz von Regenbogenfamilien und alternativen Lebensweisen gesteigert werden.
- Prävention in der Schule: Die Stadt Stuttgart muss sich entschieden dafür einsetzen, dass Homophobie an den Schulen der Landeshauptstadt geächtet wird. Zusätzliche Aufklärungsangebote an den Schulen sollen forciert werden, um die Akzeptanz für alternative Lebensformen zu steigern. Die Adjektive „schwul“ und „lesbisch“ dürfen nicht länger als Schimpfwörter toleriert werden.
- Die Stuttgarter Polizei muss eine Ansprechperson für LSBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) benennen.
- Wir fordern die Stadt Stuttgart auf, die Christopher Street Days nicht nur unter Marketing-Gesichtspunkten zu betrachten, sondern diese auch in Form einer städtischen Aufklärungs- und Präventionskampagne über Plakate und Flyer jährlich zu unterstützten. Zusätzlich ist auf der städtischen Homepage (www.stuttgart.de) ein Informationsbereich einzurichten. Dabei kann sich Stuttgart an den Internetauftritten von Köln, Berlin oder München orientieren.
2. Anlaufstelle mit psychologischer Betreuung
- Die Selbstmordrate von LSBT-Jugendlichen ist vier- bis siebenmal höher als bei heterosexuellen Jugendlichen, wie verschiedene Studien belegen. Daher ist es dringend nötig, dass auch diese Jugendlichen eine Anlaufstelle mit psychologischer Betreuung haben.
- Hilfestellung für Eltern von LSBT: In Stuttgart gibt es bereits eine Gruppe für Eltern homosexueller Kinder. Wir fordern, dass die Stadt diese Gruppe den Hilfe suchenden Eltern empfiehlt und die Gruppe ggf. fördert.
3. Vielfältige Stadtgesellschaft schützen
- Schwul-lesbische Treffpunkten wie Szene-Bars, Diskotheken und Restaurants prägen das Stadtbild von Stuttgart mit. Anders als in vielen anderen Großstädten gibt es in Stuttgart kein „homosexuelles Viertel“. Stuttgarts Stadtteile sind alle bunt. Dies gilt es zu schützen, da dieses Konzept die gesamte Stadt auch für nicht heterosexuelle Menschen öffnet.
- Für die unteren Schlossgarten-Anlagen, den Fernsehturm sowie für diverse öffentliche Toiletten, auf denen sexuelle Kontakte stattfinden, fordern wir das Anbringen von Kondomautomaten.
4. Unterstützung von LSBT-Sportprojekten
- Stuttgarts Sportleben ist genauso vielfältig wie die Stadt. Sportvereine der LSBT sollen unterstützt werden.
- LSBT-Fanprojekte sollen ebenso unterstützt werden, da sie einen wertvollen Beitrag zur Förderung von Toleranz in der Sportwelt leisten.
Begründung:
Stuttgart ist Stadt der Vielfalt. So bunt wie unsere Weinberge im Herbst, so bunt sind auch die Menschen unserer Stadt. Leider gibt es in Stuttgart immer wieder Übergriffe auf LSBT – verbaler wie körperlicher Natur. Es ist wichtig, den Respekt gegenüber alternativen Lebensformen zu steigern und mit einem gegenseitigen Miteinander zu verbinden.