Vorwärts mit dem Engagement – Mehr Förderung für den Freiwilligendienst
Antragsteller
Jusos
Adressaten
SPD-Landesparteitag, SPD-Bundesparteitag, SPD-Bundestagsfraktion
Antrag
Zur Stärkung des Freiwilligendienstes bedarf es konkrete Maßnahmen, die diese attraktiver und zugänglicher machen. Deshalb fordern wir die SPD und die SPD-Bundestagsfraktion dazu auf, sich für:
1. Eine Erhöhung des Taschengeldes einzusetzen
Damit der Freiwilligendienst nicht nur für Leute ist, die es sich leisten können, bedarf es einer angemessenen Vergütung. Deshalb soll die maximale Höhe des Taschengeldes auf 1.440 € im Monat angehoben werden, mit einer verpflichtenden Mindestbezahlung von 60% des Mindestlohns pro Stunde.
2. Ein BAföG-Anspruch während des FSJ/FÖJ oder BufDi zu schaffen
Damit allen jungen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, ein FSJ/FÖJ oder BufDi zu machen, bedarf es der Anerkennung des Freiwilligendienstes als Ausbildungsmaßnahmen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Selbst mit einer maximalen Höhe von 1.440 € wird diese nur erreicht, wenn eine Bezahlung von 15 € die Stunde bei 40 Stunden die Woche gegeben ist. Dies entspricht nicht der Realität und der Freiwilligendienst bleibt damit vielen verwehrt. Da der Freiwilligendienst bereits als qualifizierende Maßnahme zählt, mit der beispielsweise die Fachhochschulreife erreicht werden kann, sollte er auch als solche Ausbildungsmaßnahme anerkannt werden.
3. Eine Anerkennung durch die vergabe von Rentenpunkten zu schaffen
Um die Anerkennung des FSJ/FÖJ zu verdeutlichen, fordern wir die Anrechnung von 1 Rentenpunkten pro Jahr, was aktuell 40,79€ entspricht. Das entspricht der Angehörigenpflege der Pflegestufe II mit einem Aufwand von 10 Stunden.
4. BufDi und FSJ/FÖJ durch Freiwilliges Gesellschaftsjahr (FGJ) ersetzten
Seit dem Aussetzen der Wehrpflicht und dem verpflichtenden Zivildienst existiert eine Doppelstruktur für die Freiwilligendienste mit dem Bundesfreiwilligendienst und dem freiwilligen sozialen/ökologischen Jahr. Mit dem einzig nennenswerten Unterschied bei der Altersbegrenzung auf 27 Jahren ist die Komplexität und Unklarheit, die diese Doppelstruktur schafft, nicht zu akzeptieren.
5. Eine Verpflichtende Vorstellung des FSJ/FÖJ an Schulen einzuführen
Um das FSJ/FÖJ einem größeren Anteil an Jugendlichen zugänglich zu machen, soll das FSJ/FÖJ entweder am Berufs- oder am Studienorientierungstag an allen weiterführenden Schulen in der Oberstufe, bzw. in Klasse 9 auch verpflichtend vorgestellt werden.
6. Die Umsetzung eines Rechtsanspruches einzusetzen
Wie bereits im Wahlprogramm 2021 gefordert, wollen wir, dass der Rechtsanspruch auf Freiwilligendienst geschaffen wird. Auch wenn man sich mit dem Koalitionspartner bisher nicht darauf einigen konnte, bietet der Koalitionsvertrag dafür immerhin Anschlussstellen.
7. Finanzierung
Die Pauschale des Bundes für die Träger muss entsprechend angepasst werden.
Begründung
Erfolgt mündlich
Beschluss der Kreiskonferenz
Der Antrag wurde auf der Kreiskonferenz am Sa 29. November 2025 angenommen.